Kaum wird’s wärmer, melden sich nicht nur die Zecken wieder zu Wort. Auch mit den Flöhen geht’s wieder rund. Ich kann euch sagen, letztes Jahr hatten wir hier den reinsten Flohzirkus. So viel gekämmt hab ich mein Lebtag vorher noch nicht.
Entwicklung des Flohs
Der häufigste Floh bei der Katze und auch dem Hund ist der Katzenfloh.
Ein Weibchen legt innerhalb von 24 Stunden etwa 30 Eier in das Fell ihres Wirtes. Diese fallen aber schnell ab und verteilen sich in der kompletten Umgebung. Vorzugsweise an den Schlafplätzen der Tiere, das bedeutet unter Umständen dann auch auf dem Sofa, dem Teppich oder im Bett.
Nach etwa 4-5 Tagen schlüpft dann die erste Larve, wie auch die darauffolgenden Stadien ernährt sie sich vor allem von Flohkot und anderen organischen Resten in ihrer Umgebung.
Nach 2 weiteren Larvenstadien verpuppt sich Larve Nummer 3 schließlich und entwickelt sich zum adulten Floh. Während die Larvenstadien sehr empfindlich sind, was die Gefahr durch Austrocknung angeht, überlebt die Puppe so gut wie alles und der Floh schlüpft erst unter günstigen Bedingungen. Die gesamte Entwicklung von Eiablage bis Floh dauert im Optimalfall etwa einen Monat, bei ungünstigen Bedingungen aber auch bis zu 3 Monate. Nur die adulten Flöhe leben auf dem Tier und ernähren sich von Blut.
Mit diesem Hintergrundwissen wird auch deutlich, warum eine Behandlung bei einem Flohbefall mindestens 6 Wochen konsequent durchgezogen werden muss um den Befall restlos zu beseitigen. Bemerkt man den Befall sehr früh, kann man dem einfach entgegenwirken, meistens bemerkt man den Befall aber erst ab einer gewissen Flohdichte. Eine Fausregel besagt, dass ein gesehener Floh etwa 10 ungesehenen entspricht. Das bedeutet min. 300 weiteren Flöhen einen Monat später und 2 Monate später schon 9000 Flöhen. Deshalb sollte man auch sofort handeln, wenn man einen Floh oder Spuren desselben entdeckt.
Flohbefall erkennen
Ganz einfach, wenn sich Hund oder Katze vermehrt kratzt sollte man immer erstmal an Parasiten denken (wenn die ausgeschlossen werden konnten gibt’s noch viele andere mögliche Ursachen wie Mangelerscheinungen, Unverträglichkeiten, Allergien oder bestimmte Stoffwechselerkrankungen).
Bei einem Flohbefall findet man meistens auch Flohkot: kleine schwarze Krümelchen die beim Zerdrücken auf einem feuchten Taschentuch rote Spuren hinterlassen. Letztendlich kann man bei einem größeren Befall auch die adulten Flöhe huschen sehen. Bei den Katzen meistens über den Rücken an der Schwanzwurzel oder am Bauch. Bei Hunden hinter den Ohren und über lange Collie-Nasen. Beim Menschen kann man Flohbisse erkennen: kleine rote, sehr stark juckende Punkte meist an den Beinen.
Mittel gegen Flöhe
- Waschen
Alle Decken und Kissen heiß (60°C) waschen, dabei auch das Auto nicht vergessen. Ein Dampfreiniger kann hier auch gute Dienste leisten. - Nicht waschbares Behandeln
Alles was nicht gewaschen werden kann (Teppiche, Sofa, Auto) mit Sprays mit ätherischen Ölen aussprühen oder mit Kieselgur auspudern. - Tiere behandeln
Katzen & kurzhaarige Hunde: mit Kieselgur einpudern, dabei darauf achten dass das Puder nicht direkt eingeatmet wird, weil es die Schleimhäute durch Austrocknung reizt.
Langhaarige Hunde: Mit Neem-Öl (Margosa) oder anderen Sprays behandeln.
Beide: kämmen, kämmen, kämmen und alles töten was hüpft.
Baden bringt übrigens nicht viel, weil die adulten Flöhe einfach vor dem Wasser davon laufen und der Rest ohnehin nicht auf dem Tier zu finden ist.
Wichtig ist konsequent 6 Wochen dran zu bleiben, weil die Entwicklung des Flohs so lange dauert und man die Puppen schlecht kaputtkriegt.
Prophylaxe
- Ätherische Spot-ons (bei Katzen Achtung!)
- Igel im Garten behandeln
- Flohnester aufspüren und beseitigen
- Regelmäßig auf Befall prüfen
Nach einem Flohbefall sollte übrigens unbedingt entwurmt werden, weil Flöhe Bandwürmer übertragen können.
Vor allem bei einer Flohbissallergie ist auf Flohfreiheit zu achten um systemische körperliche Reaktionen zu vermeiden.
Ein Flohbefall ist kein Zeichen mangelnder Hygiene!
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